Für eine effektive Gestaltung der Schweizer Ressourcen- und Klimapolitik benötigt man detaillierte Kenntnisse über den globalen Materialverbrauch und die Schadstoffemissionen der in der Schweiz produzierten und konsumierten Waren und Dienstleistungen. Wir verwenden aktuelle Daten und Methoden zur Risiko- und Kritikalitätsanalyse von Rohstoffen, um die bisher umfassendste und detaillierteste Bewertung der weltweiten Auswirkungen auf Ressourcen, Umwelt und Gesellschaft des Endverbrauchs aller Schweizerinnen und Schweizer zu erstellen. Die Ergebnisse werden in Form von Fußabdrücken kommuniziert. Insbesondere soll die Prozessdatenbank ecoinvent mit der globalen multiregionalen Input-Output-Datenbank EXIOBASE verknüpft werden, um eine hohe Produkt- und Regionenauflösung bei der Ermittlung von Konsumentenfussabdrücken zu erreichen.
Durch die Globalisierung von Wertschöpfungsketten werden die Umweltauswirkungen und der Ressourcenbedarf von Konsumgütern in andere Volkswirtschaften ausgelagert. Konsumentinnen und Konsument und die Politik tragen folglich eine moralische Verantwortung für die Nutzung natürlicher Ressourcen in der gesamten Wertschöpfungskette und nicht nur für den lokalen Teil davon. Quantitative Indikatoren für den Ressourcenbedarf verschiedener Güter und dessen geographische Verteilung sind die Basis nachhaltiger Konsumentscheidungen und einer entsprechenden Ressourcenpolitik.
Hauptziel des Projekts ist eine wesentlich verbesserte Abschätzung der Fussabdrücke für Klimagase und Schadstoffe, natürliche Ressourcen, kritische Materialien sowie gesellschaftliche Folgen des Schweizer Endverbrauchs. Die Prozessdatenbank ecoinvent soll mit der globalen multiregionalen Input-Output-Datenbank EXIOBASE verknüpft werden, um alle für die Ermittlung von Konsumentenfussabdrücken relevanten Produkte und Produktionsregionen abbilden zu können. Dabei kommen aktuelle Methoden zur Risiko- und Kritikalitätsanalyse von Rohstoffen zur Anwendung.
Die ermittelten Fußabdrücke werden einer breiten Öffentlichkeit sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern präsentiert, um so in die allgemeine Debatte über nachhaltige Entwicklung einzufliessen. Dazu gehören insbesondere die klare Kommunikation und Bereitstellung von Informationen bezüglich Hotspots für Umweltauswirkungen, möglicher Ansatzpunkte und Hebelwirkungen sowie einer Kosten-Nutzen-Analyse von verschiedenen Massnahmen zur Verringerung des globalen Fussabdrucks der Schweiz. Auch die Ressourcenabhängigkeit der wichtigsten Schweizer Industriesektoren wird ermittelt und soll kommuniziert werden.
OASES: Open Assessment of Swiss Economy and Society